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**1. Primäre Ausbildungsziele**  

Das Ziel meiner Lehrmethoden ist es, die Studierenden zu sängerischen Persönlichkeiten mit einer ökonomischen, gesunden Stimmtechnik zu entwickeln, die gleichzeitig bühnenwirksam und künstlerisch flexibel ist. 

**2. Neurolinguistisches Programmieren und individuelle Förderung**  

Technische Funktionen des Gesangs können über neurolinguistische Programmierung erlernt werden. Dabei berücksichtige ich sowohl die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Studierenden als auch ihre künstlerischen Ziele. Diese Vorgehensweise erlaubt es, gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen und ein maßgeschneidertes Übungsprogramm zu entwickeln.

**3. Psychische Stabilität und Leistungsbereitschaft**  

Ein weiteres Ziel meiner Ausbildung ist es, die psychische Stabilität der Studierenden zu fördern. Eine ausbalancierte Persönlichkeit ist für den erfolgreichen Berufseinstieg als Sänger*in unerlässlich. 

**4. Entzauberung des „Traumberufs Opernsänger*in“**  

Ich strebe an, die Vorstellung des „Traumberufs“ Opernsänger*in zu relativieren, indem ich den Studierenden eine realistische Einschätzung der Anforderungen und Rahmenbedingungen vermittle. 

**5. Bühnenwirksamkeit und ökonomisches Singen**  

In meiner langjährigen Bühnenkarriere und als Lehrer versuche ich, die Kluft zwischen „entspanntem“ Singen und dem „Bühnensingen“ zu überbrücken. Ein ökonomischer und zugleich bühneneffizienter Einsatz der Stimme ist für die dauerhafte Leistungsfähigkeit unerlässlich. Hierbei spielt die Fähigkeit zur Selbstdiagnose eine entscheidende Rolle: Klangsinn, Körperwahrnehmung und Hörfähigkeit sind erlernbare Fertigkeiten, die vor stimmlichen Krisen schützen und den Studierenden einen entscheidenden Vorsprung verschaffen.

**6. Auditive Screenings und Selbstregulation**  

Um eine fundierte Diagnostik der Stimmfunktion zu ermöglichen, stelle ich den Studierenden auditive Screenings zur Verfügung. Diese helfen, anatomische und funktionale Gegebenheiten zu erkennen und gezielt zu beeinflussen. In vielen Fällen lässt sich durch die Korrektur falscher Stimmgewohnheiten eine nachhaltige Selbstregulation erreichen. Das Ergebnis sind flexible und stabile Stimmen, die ihren Träger*innen in Auftrittssituationen ein souveränes Wohlgefühl vermitteln.

**7. Flexibilität statt Fächertrennung**  

Das sog. deutsche Stimmfachsystem hat sich in der Musiktheatertradition nie als einheitliches System durchgesetzt. Eine Sänger*in entwickelt ihr individuelles Repertoire im Laufe der Jahre aus der eigenen Persönlichkeit heraus. Ich setze daher nicht auf eine strikte Einteilung in Stimmfächer, sondern betrachte jede*n Studierende*n als Individuum mit einzigartigem Potenzial. Gleichwohl gibt es stimmtypische Opernpartien, die eine grobe Einteilung nach stimmlichen Kriterien ermöglichen. Diese Herangehensweise spiegelt sich auch in meiner Arbeit als Herausgeber der OperAria-Reihe wider, bei der das Opernrepertoire nach stimmtypischen Kriterien geordnet und nicht stimmfächerorientiert bearbeitet wird.

**8. Der Weg zur individuellen Sängerpersönlichkeit**  

Es gibt viele Wege, die alle dasselbe Ziel verfolgen: den individuellen, einzigartigen Klang der Stimme zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Sänger und jede Sängerin ihre eigene künstlerische Identität entwickeln kann, die zu einer professionellen und erfüllten Karriere führt. 

**9. Motto: „Singen und singen lassen“**  

Mein Leitgedanke für die Ausbildung lautet: **„Singen und singen lassen.“** Dies bedeutet, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Stimme zu entfalten und ihr volles Potenzial zu erreichen, ohne sie in starr definierte Grenzen zu zwängen.

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